Wie passen Digitalpakt und Lehrerfortbildung zusammen?

Wie passen Digitalpakt und Lehrerfortbildung zusammen?

Der Digitalpakt ist ein sehr guter Schritt und parallel muss der Fortbildung der Lehrkräfte (u. a. Erhöhung der Mittel für SchiLF, Zeitumfang für PITKo überdenken) mehr Beachtung geschenkt werden. 
Zahlen und Informationen:
Die Veröffentlichung „Medienbildung und Digitalisierung in der Schule“ (Oktober 2017) enthält im Abschnitte 5.1 Aus-, Fort- und Weiterbildung folgende Aussage: „Mit zunehmender Digitalisierung entwickelt sich auch die Rolle der Lehrkräfte weiter. Die lernbegleitenden Funktionen der Lehrkräfte gewinnen an Gewicht. …“ (Kultusministerkonferenz 2016: Bildung in der digitalen Welt., S. 13.)

Nun sind die Gelder des Digitalpakt veröffentlicht:

  • ca. 17,3 Millionen Euro für Breitbandausbau an Schulen – Doppelhaushalt 2019/20 für den Ausbau des Breitbandausbau an Schulen
  • ca. 250 Millionen Euro aus dem Digitalpakt für Sachsen – damit soll die Grundausstattung der Schulen geleistet werden
  • ca. 125000 Euro je Schule – für Vernetzung in Schulgebäuden, schulisches WLAN, Lernplattformen, interaktive Tafeln, Displays sowie Laptops/Notebooks und Systemadministratoren zur Wartung der digitalen Infrastruktur, so war es geplant.
    In der Förderrichtlinie der SAB ist der Bereich „Systemadministratoren zur Wartung der digitalen Infrastruktur“ als nicht zuwendungsfähige Ausgabe aufgeführt.

Natürlich bringt u. a. der pädagogische Einsatz von Tablets im Unterricht einen großen Vorteil, um unterschiedliche Lernverhalte der Schülerinnen und Schülern (SuS) zu kompensieren oder den Unterricht mit 3-D-Animationen anschaulicher zu gestalten. Mittel für die Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrern (LuL)?
Warum nutzen wir die vorhandene Ressourcen nicht und bilden unsere LuL in der Nutzung aus?
Digitalisierung hat an sächsischen Schulen bereits 2012 mit der Lernplattform „LernSax“ begonnen. Leider beschränkt sich die aktuelle Nutzung auf administrative und kommunikative Funktionen. Die sechs Kompetenzbereiche des Kompetenzrahmens (lt. Medienbildung und Digitalisierung in der Schule) lassen sich hier sehr gut abbilden und mit der Einbindung der Mesax-Mediathek sind auch pädagogisch wertvolle Medien nutzbar.
Welche Ursachen gibt es, dass die Nutzung noch nicht dem Potenzial der Plattform entspricht oder noch nicht alle Schulen diese Plattform in ihrer Arbeit einbinden?
Die Gründe sehe ich in der Rolle der Lehrkräfte und deren Fortbildung. Was nutzen die Mediaboards von Promethean, wenn „nur“ PowerPoint-Präsentationen abgespielt und die Software/Tools der Boards nicht genutzt werden. Einen zweiten Punkt sehe ich in der personellen Situation, u. a. der zeitlichen Verfügbarkeit der PITKo. Eine Wochenstunde ist meiner Meinung nach, für die Befähigung des Kollegiums zum Einsatz neuer Medien im Unterricht durch schulinterne Fortbildung, Organisatorisch-koordinierende Tätigkeiten und IT-Systeme konfigurieren/administrieren, zu wenig.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei all denjenigen bedanken, die sich in Eigeninitiative, mit viel Herzblut und nicht gezählten Arbeitsstunden der LernSax verschreiben.
Dankeschön!

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